Am vergangenen Montag (11. Juni 2012) fand in der Plochinger Burgschule eine Übung der Einsatzeinheit 2 (EE 2) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) statt, an der knapp 40 ehrenamtliche Einsatzkräfte mit insgesamt 12 Fahrzeugen teilnahmen. Die EE 2 ist eine Sanitäts- und Betreuungskomponente des Bevölkerungsschutzes des Landes Baden-Württemberg und besteht aus ehrenamtlichen DRK-Kräften aus Plochingen, Baltmansweiler, Aichwald, Köngen, Hochdorf, Reichenbach, Wernau und Deizisau.

RK-Uebung

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des DRK unter der ärztlichen Leitung von Kreisverbandsarzt Dr. Torsten Ade wussten nicht, was sie erwartet. In der Cafeteria der Burgschule hatte die Übungsleitung eine Abendveranstaltung mit 25 Gästen initiiert, von denen 16 über plötzliche Übelkeit, Bauchkrämpfe und Erbrechen klagten. “Solche Übungen helfen uns nicht nur, die medizinische Versorgung von Erkrankten und Verletzten im Einsatzfall zu trainieren, sondern auch Schwachstellen in unserer Kommunikation und in den organisatorischen Abläufen aufzudecken – um diese gegebenenfalls beheben zu können”, erklärt Christa Gronau, Kreisbereitschaftsleiterin des DRK im Altkreis Esslingen. Neben der richtigen Diagnosestellung einer Salmonellenvergiftung galt es auch, die medizinische Versorgung der Erkrankten sicherzustellen sowie den simulierten Transport in die umliegenden Kliniken zu organisieren. Als zusätzliche “Hürde” für die Einsatzkräfte zeigten zwei Patienten die Symptome eines Herzinfarktes sowie einer Blinddarmentzündung. Und Christa Gronau betont: “Wir möchten uns insbesondere auch bei den Mimen bedanken, ohne die es nicht möglich wäre, solche Einsätze zu trainieren.”

Die Einsatzeinheit 2 ist eine ehrenamtliche Sanitäts- und Betreuungskomponente des Bevölkerungsschutzes in Baden-Württemberg. Sie kommt bei einem sogenannten Massenanfall von Verletzten (MANV) beziehungsweise Großschadenslagen zum Einsatz, wenn der hauptamtliche Rettungsdienst sowie die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen (SEG) noch weitere Unterstützung benötigen. Neben medizinischen Material und Geräten führt die Einsatzeinheit auch Technik mit sich, darunter ein Stromgenerator, Beleuchtung und auch Heizungen. Letztere werden benötigt, wenn Verletzte bis zu ihrem Transport in eine Klinik zunächst noch an der Einsatzstelle in Zelten behandelt und untergebracht werden.

“Viele Menschen wissen gar nicht, dass der Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg und auch in Deutschland zum Großteil aus ehrenamtlichen Helfern besteht”, so Kreisbereitschaftsleiterin Gronau. “Dabei benötigen wir für diese Aufgaben dringend weitere Menschen, die sich ehrenamtlich in diesem Bereich engagieren möchten.” Die medizinischen, taktischen oder technischen Ausbildungen, die dafür notwendig sind, werden durch das DRK finanziert und sind für die Teilnehmer kostenlos. Interessierte finden unter www.drk-esslingen.de weitere Informationen oder können sich direkt an das DRK in ihrer Gemeinde wenden.