Ausbildungsabend

Im Notfall müssen sie rasch handeln und blitzschnell wissen, was bei einem Herzinfarkt oder einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu tun ist – die Helferinnen und Helfer der DRK-Bereitschaft und des Helfer-vor-Ort Aichwald.

Seit Februar 2002 sind Aichwalds Notfallretter zur Stelle wenn an ihrem Wohnort ein Notfall geschieht, um die behandlungsfreie Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft. Auch die Lebensretter der Bereitschaft überbrücken diese behandlungsfreie Zeit mit Fachwissen, z. B. bei Sanitätsdiensten oder Katastrophenschutzübungen.

Klar, dass alle Rotkreuzler gut aus- und fortgebildet sind. Pflicht sind mehrere Fortbildungen im Jahr aus den Bereichen Herz-Lungen-Wiederbelebung, medizinische Kenntnisse, Einsatztaktik, Medikamentenlehre, Einweisungen in die neuesten Gerätschaften sowie Trockenübungen. Vor kurzem Fand so eine Trockenübung im Rotkreuz-Zentrum Aichwald statt.

„Im Ernstfall zählt jede Sekunde“, weiß DRK-Instrukteur, Bereitschaftsleiter und Rettungshelfer Peter Pfleiderer. Wenn ein Herz-Kreislauf-Stillstand durch die Rotkreuzler festgestellt wird muss sofort der Defibrillator zum Einsatz kommen!

 

Mit einem Defibrilaltor wird das lebensgefährliche Kammerflimmern des Herzens unterbrochen, das bei etwa 90 Prozent aller Menschen mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand auftritt. Ursache ist oft ein Herzinfarkt. Nur ein gezielt ausgelöster Elektroschock kann den gestörten Herzrhythmus wieder in Takt und das Herz somit zum Schlagen bringen.

Wird ein Patient innerhalb der ersten Minuten mit einem Elektroschock behandelt, besteht eine Überlebenschance von über 90 Prozent. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit um etwa zehn Prozent pro Minute. „Der plötzliche Herztod sowie der Schlaganfall sind die häufigste Todesursache in Europa.“ berichtet Pfleiderer.

Ein weiterer Schwerpunkt an diesem Abend war die Rettung von Menschen aus Fahrzeugen mithilfe des KED-Systems. Das Rettungskorsett oder Immobilisationsset immobilisiert die gesamte Wirbelsäule und ermöglicht den Einsatzkräften die Rettung des Patienten aus schlecht zugänglichen Situationen, wie bei einem Fahrzeugunfall. Durch dieses Rettungskorsett wird die komplette Wirbelsäule stabilisiert. „Dies ist besonders wichtig bei Unfällen bei denen die Wirbelsäule Schaden genommen hat oder Schaden nehmen könnte“ gibt Pfleiderer zu verstehen.

Aus diesem Grund hat sich die Bereitschaft Aichwald dazu entschlossen, das doch recht teure System im Jahr 2008 zu erwerben und vorzuhalten.

Mehr als drei Stunden wurde gelernt, geübt, berichtigt und wieder geübt, bis alle Einsatzkräfte geschult waren. Bereitschaftsleiter Peter Pfleiderer war mit den Helfern sehr zufrieden.

„Wir hoffen zwar, dass wir das Trockentraining nie in der Realität umsetzen müssen aber wenn, dann sind wir optimal darauf vorbereitet“ so Pfleiderer zum Abschluss des Fortbildungsabends.